16.08 ... Subway

Heute möchte ich euch etwas über die Beförderung der Menschenmassen in NYC berichten. Das Hauptverkehrsmittel neben Bus und Taxi ist die Subway.
Mit ihr kann man jeden Punkt in New York erreichen. Man muss nur wissen:
1. wo man genau hin will (das ist immer wichtig)
2. ob die Subway auch an diesen Ort hält (weisse und schwarze Punkte auf der Subwaymap)
3. ob man Up- oder Downtown fahren muss (Die Bahnsteige sind so markiert)
4. ob man Local (langsam) oder Fast (schnell) fahren will (sehr wichtig, bei den Distanzen)
5. ob man eventuell zwischen drin springen will, in einen schnelleren Zug (kann zu Wirrwarrfahrten führen)
6. ob man beim Ausstieg north, south, west oder east raus kommen will
7. ob man lange auf den ca. 100 Grad heissen Bahnsteighöllen stehen will (es ist wie in der Sauna dort) und
8. ob man nicht aus versehen an Bahnsteigen umsteigen will, die menschenleer wirken, aber sehr gefährlich sind (Blutspuren beweisen das jeden Morgen aufs neue)

Über eins muss man sich keine Gedanken machen, ob man beim Schwarzfahren erwischt wird. Das geht nämlich so gut wie gar nicht. Du kaufst dir eine Monats- (89 USD) oder Tageskarte und dann gehst du zu einem Drehkreuz, ziehst deine Karte durch einen Schlitz und erst dann kommst du zum eigentlichen Bahnhof.

Infos zu den Zügen selbst:
1. Es sind meist sehr alte Züge, aber alle aus fetzigem Metall
2. Sie sind meist sehr lang und füllen den ganzen Bahnsteig aus
3. Sie fahren wahnsinnig schnell und man sollte sich immer einen Sitzplatz suchen (auch wenn da neben einen 200kg Frau sitzt) das federt ab.
4. Die Sitzplätze sind parallel zur Bahn, dass man immer in die Mitte des Zuges schaut. Und Berührungsängste darf man nicht haben, denn selbst bei 20 cm Platz quetscht sich jemand rein.
5. Die Türen öffnen und schliessen automatisch und es gibt keinen, Ding-Dong-ich-möchte-aussteigen-Knopf.
6. In moderneren Zügen hat man elektronische Anzeigetafeln, wo man genau sieht, wo man ist. In den alten muss man raten.
7. Das Bahnpersonal hat lustige kleine Kabinen, wo sie aus lustigen kleinen Fenster Befehle an die alten Omas rufen, die nicht schnelle genug einsteigen.

Zu den Menschen:
1. Ich habe noch nie erlebt, das jemand unangenehm gerochen hat (ob der muffige Geruch selbst, das überdeckt?)
2. Jeder versucht sich zu setzen, doch wenn Schwangere und ältere Menschen einsteigen, wird ordentlich aufgestanden. Sehr vorbildlich hier.
3. Die Menschen sind meist mit Lesen von Zeitungen oder Büchern, ihren IPhones oder Blackberries, IPads oder eben mit Tanzen, Singen, Rappen oder Geschichten erzählen beschäftigt. Es kann dir passieren, das ein alter Kriegsvetteran lautstark anfängt seine  Geschichte zu erzählen. Oder das Jungs anfangen einen absolut genialen Dancefloor aus der Bahn zu machen. Oder eine junge Frau anfängt zu singen. Natürlich werden diese Unterhaltungsshows mit Dollars belohnt. Sehr abwechslungsreich auf einer langen Heimfahrt.

Ich kann nur sagen, dass ich vom UBahnfahren sehr positiv überrascht bin, wie eigentlich von der ganzen Stadt. Drückt mir die Daumen, dass ich weiterhin nur positive Erlebnisse erlebe ...
Na ja ich muss gestehen, dass mein heutiger Einkauf im "Lebensmittelgeschäft" um die Ecke sehr abenteuerlich war. Ich mit meinem alten Korb, zwischen engen Gängen, verfallenen Regalen und Produkten die vergilbter nicht seien konnten und 5 schrägen Typen, die man eher auf der Strasse mit Ghettobaster und aufgemotzen Autos und noch ein bissl Koks vermutet, haben mich freundlich bedient. Ein ca 12 jähriger Junge kassierte mich ordentlich ab (mit Bitte und Danke) ein anderer Rapper packte mir die Einkäufe und der andere räumte meinen Korb weg. Also, was sollen die Vorurteile ...

Übrigens: CrackSüchtige erkennt man an der herunterhängenden Unterlippe.

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